Sauna und Gesundheit

Saunagänge sind nicht nur sehr entspannend und wohltuend, sondern zudem auch ausgesprochen gesund. Tatsächlich sind sie sogar so zuträglich für die seelische wie körperliche Gesundheit, dass sie schon längst zu einem festen Bestandteil der Therapie diverser Krankheiten geworden sind. Trotz ihres gesundheitsfördernden Effekts kann die Sauna aber dennoch nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Unter bestimmten Umständen muss sogar dringend vom Saunieren abgeraten werden.

Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls ein ärztliches Beratungs- gespräch vor Ihrem ersten Saunagang!

Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Saunagänge stellen eine weitaus größere Belastung für das Herzkreislaufsystem, die Atemwege sowie die Haut und letztendlich den gesamten Organismus dar, als gemeinhin angenommen wird. Daher empfiehlt es sich, vor dem ersten Saunagang überhaupt einen umfassenden Gesundheits-Check machen zu lassen und diesen in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Das gilt vor allem dann, wenn bereits eine akute Erkrankung oder eine chronische Krankheit vorliegt.

Entgegen gängiger Meinung dient die Sauna nämlich eher der Prävention als der Behandlung von Krankheiten, obgleich sie bei bestimmten Krankheitsbildern spürbare Linderung verspricht oder zumindest ein Voranschreiten der Krankheit deutlich verlangsamen kann. So zum Beispiel bei verschiedenen Hauterkrankungen, wie etwa der Neurodermitis oder der Psoriasis (Schuppenflechte), bei denen die Sauna schon aufgrund ihrer hautdurchblutungsfördernden Wirkung und der porentiefen Hautreinigung durch den vermehrten Schweißfluss gerade in frühem Krankheitsstadium signifikant helfen kann.

Allerdings sollte vorab unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, da sich die besagten Krankheiten spätestens bei weit fortgeschrittenem Verlauf verschlimmern könnten. Wobei ausdrücklich zu betonen ist, dass die Absicherung durch einen versierten Facharzt selbstverständlich nicht bloß im Fall von Hauterkrankungen, sondern zum Beispiel auch bei schweren Herzrhythmusstörungen, Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen sowie bei einer Schilddrüsenfehlfunktion, bei Nierenleiden oder der Multiples Sklerose erfolgen sollte. Ferner ist anzumerken, dass die Sauna bei ansteckenden Krankheiten schon aus Rücksichtnahme anderen Saunagehern gegenüber tabu sein sollte.

Sauna und Bluthochdruck

Oftmals wird behauptet, dass Saunabesuche für Menschen mit Bluthochdruck ungeeignet seien. Bluthochdruck ist allerdings nicht automatisch ein medizinisch begründetes Ausschlusskriterium, jedoch sollte die Vorgangsweise in diesem Fall mit dem Hausarzt abgesprochen werden.

Sauna führt nämlich zu einer natürlichen Blutdrucksenkung, denn Wärme erweitert die Blutgefäße und so kann große Hitze den Blutdruck mitunter deutlich senken. Hochdruckpatienten müssen daher vorsichtig sein und dürfen vor einem Saunabesuch keinesfalls blutdrucksenkende Medikamente einnehmen. Blutdrucksenkende, gefäßerweiternde Medikamente können zusammen mit der zusätzlichen Senkung durch die Hitzeeinwirkung in der Sauna nämlich einen Kreislaufkollaps provozieren. Deshalb sollten solche Medikamente erst ein bis zwei Stunden nach dem Saunabesuch eingenommen werden.

Generell sollte bei Herz-und Kreislauferkrankungen eher der Bio-Sauna der Vorzug gegeben werden. Durch die moderateren Temperaturen – meist um 45-60°C bei einer Luftfeuchtigkeit bis etwa 55 Prozent – ist sie für den Kreislauf weit weniger anstrengend als etwa der klassische Saunatyp der finnischen Sauna. Auch wenn die Verweildauer üblicherweise länger ist als in der normalen Sauna.

Noch ein Hinweis für Bluthochdruck-Patienten: verzichten Sie nach dem Sauna-Besuch auf allzu rasche Abkühlung. Eiskalte Dusche, Sturzeimer oder der Sprung ins Eiswasser sind absolut tabu. Bringen Sie die Temperatur stattdessen langsam und kontrolliert auf das Normalniveau, indem Sie sich mit lauwarmem Wasser abduschen, sich danach einen kurzen Aufenthalt im Freien gönnen um Frischluft zu tanken und anschließend eine Ruhepause einlegen.

Für Menschen, die ohnehin schon einen sehr niedrigen Blutdruck haben, gilt: Sie sollten ebenfalls vorsichtig beim Besuch einer klassischen Sauna sein, denn bei Ihnen ist die Wahrscheinlichkeit von Kreislaufbeschwerden bei längerem Aufenthalt in der Sauna aus oben genannten Gründen auch erhöht. Auch hier gibt es kein absolutes Verbot, Vorsicht ist allerdings geboten, die Verträglichkeit sollte getestet werden indem die Aufenthaltsdauer und Temperatur langsam gesteigert werden.

Saunabesuche während der Schwangerschaft

Auch wenn es in Finnland keine Seltenheit ist, dass Frauen bis kurz vor der Geburt ihres Kindes noch in die Sauna gehen, sollten ungeübte Saunagängerinnen während ihrer Schwangerschaft vielleicht doch lieber von dem Besuch einer Sauna absehen. Das gilt vor allem im ersten und letzten Drittel der Schwangerschaft, da die Belastung des Kreislaufs gerade während dieser beiden Schwangerschaftsphasen auch ohne Sauna schon so hoch ist, dass selbst erfahrenen Saunagängerinnen spätestens beim Aufguss ein Kreislaufkollaps oder schlimmere Komplikationen drohen.

Während der 12. und 30. Schwangerschaftswoche ist die Kollapsgefahr für gesunde Saunagängerinnen hingegen relativ gering, obgleich selbstverständlich auch hierbei gilt, erst mit dem behandelnden Frauenarzt zu sprechen. Davon abgesehen ist Schwangeren ebenfalls eher zu einer sogenannten Biosauna als zu einer herkömmlichen Finnensauna zu raten.

Anmerkung zum Alter

Das Alter an sich ist weder für kleine Kinder, noch für ältere Menschen eine Kontraindikation, die per se gegen den Besuch einer Sauna spricht. Entscheidend ist alleine der aktuelle Gesundheitszustand, obgleich in Hinblick auf Kinder noch anzumerken ist, dass sie gemäß einer diesbezüglichen Empfehlung des Deutschen Saunabundes alt genug sein sollten, um die gängigen Saunaregeln befolgen zu können.

Ferner ist es unabdingbar, dass sie sich bereits mitteilen können. Ungeachtet dessen sollten Eltern ihre Kinder möglichst behutsam an das Saunieren heranführen. Wer hingegen erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Saunieren beginnt, sollte einfach darauf bedacht sein, es in puncto Dauer und Häufigkeit der Saunagänge sowie der Temperaturen nach vorheriger Absprache mit einem versierten Arzt langsam anzugehen. Davon abgesehen sollte ausnahmslos jeder die elementaren Grundregeln in Bezug auf das sichere Saunieren kennen und beherzigen.

Die oben angeführten Informationen ersetzen keinesfalls ein ärztliches Beratungsgespräch vor Ihrem ersten Saunagang!

Vielen Dank!